In diesem Haus verbrachte Antonio Gramsci seine Kindheit und Jugendjahre. Der Mitbegründer der Kommunistischen Partei Italiens (PCI) gründete im Februar 1924 die Tageszeitung „l’Unità“ und wurde zum Abgeordneten gewählt. Nach dem Mord an Giacomo Matteotti nahm er anfangs an der „secessione dell’Aventino“ („Auszug der Aventinianer“ oder „Sezession des Aventino“) teil und lieferte dem Regime eine erbitterte Opposition. Die ersten Verfolgungsmaßnahmen gegen ihn wurden 1925 ergriffen und gipfelten in der Verhaftung Gramscis am 8. November 1926. Nachdem er zunächst im Gefängnis und dann in Ustica konfiniert war, wurde Gramsci 1928 von einem Sondergericht zu zwanzig Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Er verbrachte die Haft in Turi, in der Provinz Bari, wo er sich ab Februar 1929 mit der Niederschrift seines bedeutendsten Werkes, den Quaderni del carcere („Gefängnishefte“) befasste. Zumal seine Gesundheit bereits zuvor angegriffen war, verschlechterte sich sein Zustand während der Jahre der Gefangenschaft. Nach seiner Verlegung nach Formia am 27. April 1937 starb Gramsci mit nur 46 Jahren in der Quissana-Klinik in Rom.

Die Casa di Ghilarza wurde 1965 von der Kommunistischen Partei angekauft und am 27. April 1975 als Museum und Kulturförderzentrum eingeweiht. Nachdem das Museum bereits von mehreren Generationen von Freiwilligen betreut wurde, stellt es heute einen wichtigen Anlaufpunkt zur Aufrechterhaltung und Verbreitung des Wissens über Leben und Werke eines der wichtigsten italienischen Intellektuellen dar, der zugleich auch einer der weltweit meist studierten Denker des zwanzigsten Jahrhunderts war. 

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